Gasförderung zum Schaden der Meeres-Natur

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Borkum/Wattenmeer, 16.08.2024

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Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V. (SDN) appeliert an natur- und lebensbezogene Vernunft aller verantwortlich Beteiligten

Wattenmeer/Borkum. Die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste (SDN) befürchtet, dass sobald diese neue Gasförderung nahe des Wattenmeeres ersteinmal erlaubt sei, würden zukünftig auch noch weitere wirtschaftliche Aktivitäten wie künstliche Förder- und Produktionsinseln, zusätzliche Pipeline- und Kabelverlegungen oder noch mehr Öl- wie Gasförderungen nebst CCS wohl nur noch schwer verhindert werden können. „Ich sehe einfach eine große Gefahr, das die Meeresnatur – „natürlich“ aus jeweilig „gutem Grund“ – noch mehr zum Industriegebiet verkommt; mit all seinen negativen Folgen”, gibt der Schutzgemeinschafts-Vorsitzende Gerd-Christian Wagner zu bedenken. „Ganz zu schweigen von der damit einher gehenden steigenden Bedrohung durch Unfälle, die insbesondere das Wattenmeer dauerhaft verseuchen könnten.” Gerade die Auswirkung der bisherigen Gasförderung in der Region Groningen mit ihren Erdbeben und Bodenabsenkungen zeige ja mehr als deutlich, was das Wattenmeer, und mit ihm die Inseln Borkum wie Schiermonnikoog, bei einer Gasförderung zu erwarten habe.

„Und das trotz eines nicht vorhandenen Gasmangels”, so Wagner weiter. Die Gasspeicher seien voll, die LNG-Terminals noch nicht einmal ausgelastet und eine Abkehr von fossiler Energie gar mehrfach verkündet. „Zudem geht es hier bei der zu erwartenden Fördermenge nur um circa ein Prozent des deutschen Gasverbrauchs.” Es entstehe der deutliche Eindruck, dass die Geschäftsinteressen eines Gaskonzerns über Natur und Menschen gestellt würden. Zumal, wenn dieser auch noch mit Gerichtsprozessen und Schadensersatz drohe. So werde aber der Erhalt des Lebensraumes als auch der Status des Wattenmeers als UNESCO-Weltnaturerbe aufs Spiel gesetzt.

Es mache doch keinen Sinn, so Wagner weiter, trotz Klimaveränderungen und wirtschaftspolitischen Abhängigkeiten, immer noch in alter Manier auf fossile Energien zu setzen. Vielmehr böten sich doch gerade jetzt verstärkte Überlegungen in Richtung alternativer Energien sowie Möglichkeiten zur Energieeinsparung an. „Es ist einfach an der Zeit nachhaltig umzudenken und nach wirklichen Lösungen zu suchen!“, appelliert Wagner an die natur- und lebensbezogene Vernunft aller verantwortlich Beteiligten.

Mit freundlicher Bitte um Veröffentlichung,

SDN Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V.

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Peter Andryszak

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Zusatz-Info

Die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V. (SDN)

ist ein überregionaler und gemeinnütziger Umweltschutz-Dachverband, der 1973 aufgrund umfassender Verschmutzungen der Nordsee ins Leben gerufen wurde. Seitdem engagiert sich die Schutzgemeinschaft sachlich-fachlich und partei-übergreifend für den Schutz der Nordsee als Lebens-, Wirtschafts- und Naturraum. Sie dient rund 200 Kommunen, Landkreisen, Naturschutzvereinen, Instituten, Verbänden und Einzelmitgliedern als Sprachrohr in die Öffentlichkeit sowie die Ministerialverwaltungen und Parlamente des Bundes und der vier Nordsee-Küsten-Länder. Gemeinsames Ziel: die Eigenarten und Schönheiten der Nordsee, des Wattenmeeres und der angrenzenden Küste vor schädigenden Eingriffen durch den Menschen zu schützen und Probleme des Nordseeschutzes einer Lösung zuzuführen.

Einige Maßnahmen der letzten Jahrzehnte, bei denen die SDN als Lobbyverband die Belange der Küste vertreten hat und die inzwischen als weitgehend abgearbeitet gelten dürften, sind die Dünnsäure-, Abfall-, und Klärschlammverklappung, das Notschleppkonzept, Antifouling, Luftüberwachung, Ballastwasser, Tankreinigung, MARPOL I bis IV sowie die Anschaffung moderner Notschlepper für Nord- und Ostsee, wie zuletzt auch der Unterelbe.

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