Ein Willkommen der HAMBURG EXPRESS an der Jade
Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V. (SDN) begrüßt den ersten großen Wandel im Container-Verkehr an der deutschen NordseeküsteDeutsche Küste. „Für die ganz großen Schiffe mit großem Tiefgang gibt es an der deutschen Nordseeküste eine ökologisch sinnvolle und trotzdem wirtschaftliche Alternative“, erinnert sich der SDN-Vorsitzende, Bürgermeister Gerd-Christian Wagner, an die über Jahre währende Mahnung seiner Schutzgemeinschaft an die deutschen Hafenträger. „Für die Natur leider nicht!“ Nun zeige sich mit der Ausgestaltung der Neu-Allianz „Gemini Cooperation“ der beiden Reedereien Maersk (zu 60%) und Hapag-Lloyd (40%), dass sich der Containerverkehr an der norddeutschen Küste nicht nur ökonomischer und zeitsparender organisieren lässt, sondern zugleich auch noch umweltschonender. Nahezu ein echter „Hafen Norddeutschland”. Und das unter Nutzung des einzigen deutschen Tiefwasserhafens mit bis zu 16,50 Meter Tiefgang, wo Schiffe aller gebräuchlichen Größen tideunabhängig bedient werden.
Hub-and-Spoke-KonzeptDie Reederei-Allianz knüpfe ein Netz aus weltweit rund 15 zentralen Häfen, die als strategische Containerhubs von ihren voll beladenen Mega-Container-Schiffen wie die HAMBURG EXPRESS angesteuert werden. Dazu gehöre der Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven sowie als Hub-Alternative der Container-Port Bremerhaven. Eine sehr lange, teure und zeitsensible Revierfahrt der viel zu großen Schiffe über die zu schmale und flache Elbe nach Hamburg entfalle somit. Der Weitertransport erfolge dann mit deutlich kleineren Shuttle-Schiffen über die Speichen in die jeweiligen Zielgebiete.
Sinnvolle Verkehrswege
„Durch dieses Neu-Konzept der beiden Groß-Reedereien sieht sich die SDN in ihrer über viele Jahre währenden Kritik gegen die Elbvertiefungen mehr als nur bestätigt. Die haben zudem bis heute keine neue Handelsdynamik ausgelöst,“ freut sich der SDN-Vorsitzende. Es habe lange gedauert, aber nun scheine der steigende Gigantismus im Container-Schiffsverkehr fast automatisch zu wirtschaftlich und logistisch sinnvolleren Entscheidungen zu führen. Und es lasse eine begründete Hoffnung zu, dass über kurz oder lang auch weitere Reedereien ihr Lieferkonzept anpassen und deutlich weniger riskante Verkehrswege nutzen würden. „Dabei darf aber nicht übersehen werden, dass damit die Möglichkeit einer folgenschweren Havarie lediglich weiter verringert aber nicht ausgeschlossen wird.“ So müssten alle Riesenschiffe unbedingt den küstenfernen Tiefwasserweg German Bight-Western Approach nutzen und es brauche zwingend ein klar strukturiertes und präventiv wirkendes Havariesystem, welches möglichst frühzeitig Risiken erkenne und unmittelbar qualifizierte technische wie personale Hilfen einsetzen kann.
Mit freundlicher Bitte um Veröffentlichung,
SDN Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V.
– Pressestelle –
Peter Andryszak
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Zusatz-Info:
Die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V. (SDN)
ist ein überregionaler und gemeinnütziger Umweltschutz-Dachverband, der 1973 aufgrund umfassender Verschmutzungen der Nordsee ins Leben gerufen wurde. Seitdem engagiert sich die Schutzgemeinschaft sachlich-fachlich und partei-übergreifend für den Schutz der Nordsee als Lebens-, Wirtschafts- und Naturraum. Sie dient rund 200 Kommunen, Landkreisen, Naturschutzvereinen, Instituten, Verbänden und Einzelmitgliedern als Sprachrohr in die Öffentlichkeit sowie die Ministerialverwaltungen und Parlamente des Bundes und der vier Nordsee-Küsten-Länder. Gemeinsames Ziel: die Eigenarten und Schönheiten der Nordsee, des Wattenmeeres und der angrenzenden Küste vor schädigenden Eingriffen durch den Menschen zu schützen und Probleme des Nordseeschutzes einer Lösung zuzuführen.
Einige Maßnahmen der letzten Jahrzehnte, bei denen die SDN als Lobbyverband die Belange der Küste vertreten hat und die inzwischen als weitgehend abgearbeitet gelten dürften, sind die Dünnsäure-, Abfall-, und Klärschlammverklappung, das Notschleppkonzept, Antifouling, Luftüberwachung, Ballastwasser, Tankreinigung, MARPOL I bis IV sowie die Anschaffung moderner Notschlepper für Nord- und Ostsee, wie aktuell auch der Unterelbe. www.sdn-web.de