Aufgaben & Ziele
Die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e. V. (SDN) ist ein Umweltschutz-Dachverband. In ihr haben sich Kommunen, Landkreise und Naturschutzvereine aus dem Küstenbereich der Nordsee sowie Institute, Verbände und Einzelpersonen zusammengeschlossen, um Probleme des Nordseeschutzes partei- und ländergrenzenübergreifend einer Lösung zuzuführen.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1973 beschäftigt sich die SDN mit einer breiten Palette von Themen. Einige sind erfolgreich abgearbeitet, auf anderen Gebieten sind nach beharrlichen Bemühungen – häufig nicht nur der SDN – bedeutende Fortschritte erzielt worden.
Manche Themen, wie die Einrichtung einer Nationalen Küstenwache (als Vorstufe zu einer Euro Coast Guard) stehen seit mehr als zwei Jahrzehnten auf der Tagesordnung des Verbandes. Mittlerweile hat sich eine Reihe anderer Umweltverbände ebenfalls hinter Forderungen der SDN gestellt.
Warum Nordsee-Schutz?
Die Chronik der Umweltkatastrophen lehrt uns, dass immer wieder das Meer betroffen ist. Jedoch besteht die Gefährdung der Nordsee auch durch die permanente Einleitung schädlicher Substanzen aus verschiedensten Quellen. Die Eutrophierung der Nordsee mit Algenblüten und schwarzen Flecken im Gefolge wird auf die zu hohe Zufuhr von Nährstoffen zurückgeführt. Krankheiten von Fischen werden mit Schadstoffen in Verbindung gebracht. Schiffsunfälle, z.B. Brand der PALLAS und Strandung der GLORY AMSTERDAM, wieder zunehmende Verölung von Stränden und Seevögeln durch illegale Einleitungen von Seeschiffen, Vermüllung der Nordsee durch Schifffahrt und Flüsse wie auch Überfischung und Industriefischerei sind einige Beispiele für die anhaltende Gefährdung des Ökosystems Nordsee.Aktuelle Vorgänge in der Nordsee erzwingen die ständige Beschäftigung mit diesen Problemen. Schon lange ist die Verschmutzung der Nordsee nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein schwerwiegendes wirtschaftliches Problem. Das betrifft ganze Wirtschaftszweige an der Nordseeküste; insbesondere auch die Fischerei und den Tourismus.Die Politik hat es in der Vergangenheit wie Gegenwart nicht vermocht, einen klaren Kurs für den Nordseeschutz zu steuern. Immer wieder waren es gerade die Verbände, die Probleme aufgezeigt, Lösungswege gewiesen und durch ihre Öffentlichkeitsarbeit eine Basis für politisches Handeln vorbereitet haben. Darum ist die Arbeit von Umwelt- und Naturschutzverbänden wie der SDN aus dem Nordseeschutz nicht wegzudenken.
Einige Themen der SDN:
Sicherung des Seeverkehrs
- Gefahrenpotential Mega-Schiffe
- Hafen-Kooperation
- Schaffung einer Deutschen Küstenwache
- Sicherstellung ausreichender Notschlepp-Kapazitäten
- Schiffssicherheit mit Lotsenführung
- Schiffs-Verkehrswege
- Schiffs-Verkehrssicherung
- Schiffshavarien
- Ladungsverluste/Tankreinigung
- Vermeidung von Sub-Standards
Industrialisierung der Nordsee
- Offshore-Windparks
- Förder- und Betriebsplattformen (Raketenstartplatz AWZ)
- Fischereitechnik
- Schiffsverkehr
- Lärm
- Fremdstoff-Abgaben
- Öl- und Abfallentsorgung der Schiffe
- Verklappung Baggergut (Hafen-/Flussvertiefung)
- Sand- und Kiesabbau
Schutz und Veränderung des Wattenmeeres/südl. Nordsee
- Klimawandel
- Meeres-Müll
- Luftüberwachung
- Verschlickung Wattenmeer
- Lärmbelastung
- Munitionsaltlasten
- Artenschwund, -wandel, -vielfalt
- Überfischung
- Reinhaltung der Zuflüsse
- Massentourismus
- Nationalpark
- Nutzungsfreie Zonen
Wie arbeitet die SDN?
Die Mitglieder des Vorstandes arbeiten ehrenamtlich. Kosten werden durch Mitgliedsbeiträge, Spenden, Bußgelder und direkte Zuschüsse für einzelne Projekte und den Betrieb der Informationshäuser getragen.
Auch ehrenamtlich getragene Arbeit im Nordseeschutz kostet Geld, wenn sie denn professionell und wirkungsvoll sein soll. Spenden und Mitgliedsbeiträge allein reichen für unsere Arbeit leider nicht aus, zumal, wenn der komplexe Schutz der Nordsee im Blick stehen muss und einem möglichen Erlahmen des Interesses am Nordseeschutz entgegenzusteuern ist.
Die nachfolgenden Rückblicke und eine Reportage dokumentieren anschaulich, einen wie langen Atem man manchmal haben muss, bis selbst höchst sinnvolle Ziele umgesetzt werden.